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update: 04.11.2012

Infofahrt zu Sonne und Wind ...


Mitglieder der AGENDA21 organisierten auch dieses Jahr wieder eine Informationsfahrt in Sachen Erneuerbare Energien.
firmaDieses Mal ging es nach Freiberg in Sachsen zu Solarworld und zu VEM-Sachsenwerk in Dresden, die unter anderem Windturbinen produzieren.

Solarworld in Freiberg ist eine der wenigen Solarfirmen weltweit, die eine vollintegrierte Produktion haben – d. h. sie produzieren Silicium und die Module selbst. Auch das Recycling am Ende der technischen Lebenszeit macht Solarworld selbst. Ein von Solarworld produziertes Photovoltaikmodul kann insgesamt 5mal recycelt werden – d. h. bei einem technisch notwendigen Recycling alle 25 Jahre können die Materialien 125 Jahre wiederverwendet werden. Forschung und Entwicklung sind ebenfalls in Freiberg angesiedelt.

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kreislauf

Es gab viel Interessantes zu erfahren über Neuigkeiten und Tätigkeitsfelder der Firma.
So ist es mittlerweile möglich, den auf dem eigenen Dach produzierten Sonnenstrom in einer Batterie im Haus zu speichern und den Strom komplett für den Eigenbedarf zu verwenden. Dieses System kann auch bei bestehenden Sonnenstromanlagen nachgerüstet werden.
Auch Carportsysteme mit Photovoltaik-Modulen und dachintegrierte Anlagen gehören zum vielseitigen Angebot.mit_batterie

Solarworld unterstützt die zukunftsweisende Forschung der Hochschule Bochum auf dem Weg zu einer alltagstauglichen, solaren Elektromobilität. Zurzeit befindet sich das solar betriebene Elektrofahrzeug SolarWorld GT mit 3m² Solarzellenfläche auf dem Dach des Fahrzeugs auf Weltumrundung und will damit die Leistungsfähigkeit und die Alltagstauglichkeit der Solartechnologie unter Beweis stellen.

Darüber hinaus ist Solarworld ein aktiver Partner, neben weiteren Firmen und dem Fraunhofer Institut für Wind- und Energiesystemtechnik, im vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit geförderten Projekt: Kombikraftwerk. Es konnte bereits gezeigt werden, dass der Strombedarf allein aus erneuerbaren Energien in Kombination mit Speichern gedeckt werden kann. „Das neue Pilotprojekt Kombikraftwerk 2 soll nun beweisen, dass 100 Prozent erneuerbare Energien in Kombination mit Stromspeichern für stabile Netze sorgen können – ganz ohne fossile und nukleare Kraftwerkskapazitäten“ (http://www.kombikraftwerk.de).

Da weltweit immer noch 2 Milliarden Menschen ohne Energie in Form von Strom leben müssen – weil die Infrastruktur und/oder das Geld fehlt – engagiert sich Solarworld auch in Ländern wie Botswana. Dort schaffen sie mit kleineren Modulen und Batterien sogenannte Inselsysteme – mit denen ein Ort dann eigenen Strom hat. Damit funktioniert dann endlich Licht, Maschinen können betrieben werden. Hilfe zur Selbsthilfe – Kinder können am Abend mit Licht noch für die Schule lernen, Handwerksbetriebe können auch bei Dunkelheit produzieren, es gibt Kühlmöglichkeiten für Lebensmittel und vieles mehr.
Nach dem einführenden Vortrag konnte die Produktion besichtigt werden bzw. wurde diese in den einzelnen Phasen erklärt.

vatikan Beeindruckend war vor allem die Präzision mit der die Module hergestellt werden um einen störungsfreien Betrieb und somit eine gleichbleibende Leistung der Photovoltaikanlagen zu ermöglichen. Diese Präzision unterscheidet die Module von Solarworld deutlich von Modulen z. B. aus China.
72 % der Produktion gehen ins Ausland – z. B. nach Amerika, Italien, Belgien, Großbritannien und zunehmend in arabische und afrikanische Länder. Seit Fukushima gehört auch Japan zu den Zukunftsmärkten. Deutschland wird trotz der groß angekündigten Energiewende leider als Markt immer uninteressanter – was auch an der politisch halbherzigen Umsetzung der Energiewende liegt und der damit verbundenen Verunsicherung von Investoren und privaten Interessenten.

Und: Sonnenstrom vom Dach ist mittlerweile billiger als normal produzierter Strom – die sogenannte Netzparität wurde 2012 erreicht. Vielleicht auch ein Grund, warum die großen Energieversorger und die momentane (Lobby-)Politik die Energiewende über alle möglichen Wege ausbremsen wollen? Energie in Bürgerhand – kein Geschäft für die „Großen“.

solarworld

Ein ganz besonderer Einblick war auch in der Firma VEM-Sachsenwerk in Dresden möglich.
generatorVEM stellt verschiedenste Motoren für verschiedenste Anlagen her – für große Kreuzfahrtschiffe, für Verkehrs- technik (z. B. Hybridbusse die in Dresden zum Einsatz kommen), Industrie usw.
VEM ist innerbetrieblich auch die Lehrausbildung wichtig und die Wertschöpfung in der Region („nehmen und geben in der Region“).
Besonders interessant für die Besuchergruppe AGENDA21 war natürlich die Herstellung von Windturbinen. Auch hier war eine Hochleistungs- produktion zu sehen – VEM ist momentan der Marktführer für asynchrone Maschinen im Windstromsektor. Die Produkte überzeugen auf dem Markt vor allem durch ihre gute Qualität „Made in Germany“.

VEM liefert Turbinen für verschiedenste Windstromanlagen und ermöglicht mit ihren Produkten auch eine technische „Aufrüstung“ von leistungsschwächeren, älteren Windrädern .
Auch bei VEM-Sachsenwerk war zu hören, dass die politische Umsetzung der Energiewende maßgeblich für die Produktion und den Standort für Windkraftturbinen in Dresden ist. Hier hängen auch viele Arbeitsplätze davon ab, wie ernsthaft die notwendige  Energiewende umgesetzt wird.

Voll mit Eindrücken und vielen Ideen für neue Projekte und Veranstaltungen kamen die AGENDA21-Mitglieder zurück ins Nürnberger Land.
Das Resümee der Informationsfahrt: die Energiewende ist machbar und dringend erforderlich. Deutschland ist in vielen Bereichen für Erneuerbare Energien technologisch führend, ca. 400.000 Arbeitsplätze gibt es in diesem Bereich mittlerweile. Auch wirtschaftlich ist die Energiewende  ein Erfolgsmodell. Deutschland hat hier eine Vorreiterrolle.

Tanja Holl u. Stefan Peipp, AGENDA21